Zweitgutachten zur Masterarbeit „Linguopragmatische Aspekte politischer Werbung in Deutschland: vergleichende Analyse der Wahlkampagnen 2005 und 2013“ von Darja Markovna Scheveleva Mit ihrer Masterarbeit „Linguopragmatische Aspekte politischer Werbung in Deutschland: vergleichende Analyse der Wahlkampagnen 2005 und 2013“ wendet sich Frau Scheveleva einem wichtigen Thema der politischen Kommunikation zu. In der Masterarbeit erarbeitet Frau Scheveleva die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Wahlkampfsprache in den Bundestagswahlkämpfen 2005 und 2013. Als Forschungsstoff dienen die Wahlmanifeste der beiden großen deutschen Volksparteien, der CDU und der SPD, die in der Zeit von 2005 bis 2013 herausgegeben wurden. Die Masterarbeit von Darja M. Scheveleva ist der Untersuchung einer interessanten linguistischen Fragetellung gewidmet und erfordert bei der Behandlung dieser Problematik von der Verfasserin eine fundierte germanistische Vorbildung. Die Gesamtzahl der analysierten Beispiele beträgt 112 Texteinheiten, was die Authentizität der Forschungsergebnisse beweisen soll. Die vorliegende Arbeit, die insgesamt 91 Seiten umfasst, ist in 2 Kapitel (inklusive Einleitung, Zusammenfassung, Anhang) gegliedert und beinhaltet weiterhin ein Quellen- und ein Internetquellenverzeichnis. Der sprachliche Ausdruck ist einer Masterarbeit angemessen. Die verwendeten Quellen wurden, soweit stichprobenartig kontrolliert, richtig zitiert. Alle erforderlichen Verzeichnisse (Inhalts-, Quellenverzeichnis), Zitate und Fußnoten sind vollständig in die Arbeit integriert worden. Das ausgewählte Thema ist heute aktuell, weil es in den entsprechenden Bereichen der Sprachwissenschaft noch an den grundlegenden Untersuchungen mangelt, die die Besonderheiten der Textsorte „Wahlmanifest“ bzw. „Wahlprogramm“ auf den verschiedenen sprachlichen Ebenen beschreiben. Dementsprechend werden im theoretischen Kapitel der Begriff „Wahlwerbung“ und die Textsorten „Wahlprogramm“ bzw. „Wahlmanifest“ vom Blickpunkt der sich entwickelnden Politolinguistik aus behandelt. Das erste Kapitel stellt auch die textlinguistischen und pragmalinguistisch inspirierten Ansätze zur Analyse der Wahlkampfsprache und politischer Textsorten dar. Die zitierte Literatur ist sehr aktuell. Aufgrund der im ersten Kapitel herausgearbeiteten Kriterien werden die Texte von Wahlprogrammen auf verschiedenen sprachlichen Ebenen analysiert und miteinander verglichen. Das zweite Kapitel beinhaltet die linguistische und extralinguistische Analyse der wählergerichteten Wahlkampftextsorte „Wahlprogramm“ und „Wahlmanifest“ inklusive Ergebnisinterpretation. Abschließend werden die Ergebnisse der Arbeit prägnant zusammengefasst, und es werden mögliche Sichtweisen auf dieses Thema dargelegt. Die vorliegende Masterarbeit vermittelt insgesamt einen sehr guten Eindruck. Die Autorin kann eigenständig eine komplexe Problemstellung behandeln. Für diese Arbeit war eine Einarbeitung in einen breiten Themen-Komplex notwendig. Für eine Reihe von Aussagen sollte man einige Bemerkungen machen: • Inhaltlich stellen sich manchmal einige Fragen, da die Autorin im ersten Kapitel an einigen Stellen auf eigene Stellungnahme verzichtet, sondern nur zahlreiche Zitate anführt; • Manche Paragraphen werden nur mit einem Zitat aus dem jeweiligen Wahlprogramm beendet (S.43, 56, 62), was für den Wissenschaftsstil nicht typisch ist; • Einige Textstellen bzw. Gedanken wiederholen sich mehrmals. Ein auffälliges Beispiel dafür sind die Kategorien Emittent, Adressat und die kommunikative Grundfunktion: S.14 - Zentrale Kategorien zur Klassifikation von Textsorten sind nach Klein Emittent, Adressat und kommunikative Grundfunktion; S.15 - Es muss nochmal darauf hingewiesen werden, dass als Klassifikationskriterien, die von Th. Niehr herausgegliedert werden, die Kategorien Emittent, Adressat und kommunikative Grundfunktion gleichzeitig zentrale Kategorien der Textsorten-Beschreibung sind. Abschließend sei hervorzuheben, dass diese Bemerkungen einen Diskussionscharakter haben und keineswegs die theoretische und praktische Bedeutung der Arbeit mindern könnten. Die Masterarbeit von Frau Scheveleva ist eine selbstständige, wissenschaftliche Studie und entspricht den am Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Philologischen Fakultät der Staatlichen Universität St. Petersburg bestehenden Anforderungen an eine Masterarbeit. Die vorliegende Arbeit kann aufgrund des oben Ausgeführten mit der Note „sehr gut“ bewertet werden. кандидат филологических наук, старший преподаватель Кафедры Государственного и муниципального управления и Права Западный филиал Российской Академии народного хозяйства и государственной службы при президенте Российской Федерации Эвелина Гарриевна Мхитарьянц