Erstgutachten zur Masterarbeit „Erinnerungsorte im diskursiven Landeskundeunterricht (DaF)“ von Maria A. Chernenko In ihrer Masterarbeit befasst sich Maria A. Chernenko mit dem Konzept Erinnerungsorte im diskursiven Landeskundeunterricht. Das zu behandelnde Thema wird in seiner Komplexität vollständig erfasst, wie aus der gut strukturierten Gliederung herauszulesen ist. Die in der vorliegenden Arbeit aufgeworfenen Fragen sind einer wenig erforschten und höchst interessanten Problematik gewidmet. Die Aktualität der vorliegenden Masterarbeit besteht vor allem darin, dass es derzeit an Arbeiten in relevanten Bereichen der Fremdsprachendidaktik mangelt, die sich mit diesem Themenfeld ausführlich befassen. In den vergangenen Jahren wurde das Konzept der Erinnerungsorte für fremdsprachendidaktische Überlegungen fruchtbar gemacht. Ausgangspunkt waren dabei Diskussionen um die Frage, was eigentlich eine zeitgemäße Zielsetzung für das kulturbezogene Lernen ist. Erinnerungsorte bieten vor diesem Hintergrund ein besonderes Potenzial. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Konzept Erinnerungsorte blickt in den russischsprachigen Diskussionen erst auf das letzte Jahrzehnt zurück. Unter den russischsprachigen Veröffentlichungen über Erinnerungsorte dominieren historische und philosophische Arbeiten. Russischsprachige methodisch-didaktische Abhandlungen zur Problematik der Erinnerungsorte in der Landeskunde bzw. im DaF-Unterricht sind noch selten. Das Ziel der Arbeit und die Herangehensweise (Literaturauswertung und erweiterte eigene Wertungen) sind eindeutig formuliert. Die Einleitung dient der Einführung des Lesers in das Thema, vermittelt einen Überblick zum Thema, zur Zielsetzung, zur inhaltlichen Struktur und zum methodischen Ablauf der Arbeit. Um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, stellt sich die Autorin eine Reihe von Aufgaben und begründet damit die Wahl der Forschungsmethoden und des Forschungsmaterials. Die Masterarbeit besteht aus zwei Kapiteln, enthält 84 computergeschriebene Seiten und ein Literaturverzeichnis (47 Veröffentlichungen, darunter 23 auf Deutsch), ein Quellenverzeichnis sowie vier Anhänge (11 Seiten). Der Literaturteil der Masterarbeit ist von hervorragender Qualität. Im praxisorientierten Teil der vorliegenden Masterarbeit werden Module zu den Berliner Erinnerungsorten entwickelt. Die von der Autorin erstellten Module enthalten interaktive Übungen, Arbeitsblätter, Literaturtipps etc., die vor allem die russischsprachigen Lehrkräfte als Unterrichtsmaterialien im diskursiv orientierten Landeskundeunterricht bzw. als Ergänzung zu einer beliebigen Lerneinheit einsetzen können. Die Masterarbeit hat somit eine theoretische und praktische Bedeutung. Die Ergebnisse können in den landeskundlichen Seminaren und auch im DaF-Unterricht verwendet werden sowie Anstöße für weitere Untersuchungen in diesem Bereich geben. Die Regeln der Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion sind bis auf wenige Ausnahmen, welche den Lesefluss aber nicht unterbrechen, eingehalten worden. Die Arbeit ist in einem angemessenen sprachlichen Stil verfasst. Die Argumentation innerhalb der Arbeit ist zumeist logisch und konsistent. Die Arbeit ist perfekt formatiert. Die Ergebnisse werden unter anderem durch Abbildungen veranschaulicht, was die Textrezeption gut bewirkt. Die Masterarbeit von Frau Chernenko ist eine selbstständige, wissenschaftliche Studie, die den am Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Philologischen Fakultät der Staatlichen Universität St. Petersburg bestehenden Anforderungen an eine Masterarbeit entspricht. Die Masterarbeit von Frau Chernenko finde ich interessant, äußerst gelungen und bewerte sie mit der Note „ausgezeichnet“. Der Verfasserin kann der Mastergrad verliehen werden. Dozentin am Lehrstuhl für Deutsche Philologie Dr. phil. Irina J. Jesan 04.06.2024