Erstgutachten zur Masterarbeit Einsatz von Podcasts bei der Vermittlung des Hörverstehens im DaF-Unterricht von Ekaterina Krymova "Das Ohr ist die erste Lehrmeisterin der Sprache" (J. G. Herder) Mit ihrer Masterarbeit „Einsatz von Podcasts bei der Vermittlung des Hörverstehens im DaF-Unterricht“ wendet sich Frau Krymova einem aktuellen Thema des DaF-Unterrichts zu. Seitdem sich das Hörverstehen als eigenständiges Lernziel im Rahmen eines auf Kommunikationsfähigkeit in Realsituationen ausgerichteten Fremdsprachenunterrichts etabliert hat, stellen unterrichtliche Maßnahmen zu seiner Entwicklung bis heute eine schwierige didaktisch-methodische Herausforderung dar. Hörverstehen gilt als wichtigste Kompetenz, denn die Alltagskommunikation besteht zu 45% aus Hören. Sie ist ebenfalls unabdingbar für die Entwicklung anderer Kompetenzen, insbesondere des Sprechens. Podcasts lassen sich sowohl zur Verbesserung rezeptiver als auch produktiver sprachlicher Fertigkeiten in den Unterricht einbinden. Während bei der Erstellung von Lerner-Podcasts das Trainieren des mündlichen Ausdrucks im Vordergrund steht, bringt der Einsatz von Podcasts als Hörverstehenübungen vor allem zwei Vorteile mit sich: Einerseits vervielfacht sich die Menge der zur Verfügung stehenden Materialien, andererseits zeichnen sich diese Materialien vor allem durch Aktualität und Authentizität aus. Eines der Ziele der Arbeit ist es, anhand vorhandener Literatur aufzuzeigen, wie wichtig eine intensive Hörverstehensschulung im Fremdsprachenunterricht ist. Das Ziel und die Aufgaben der vorliegenden Arbeit bestimmen die Wahl von folgenden Forschungsmethoden wie Inhaltsanalyse der methodisch-didaktischen Literatur, statistische Auswertung von Umfrageergebnissen, Verfahren zum Vergleich von Lehrbüchern in Bezug auf die Hörübungen, deskriptive Methode zur Klassifizierung von Übungstypen und authentischen Podcasts. Die vorliegende Masterarbeit, welche insgesamt 90 Seiten (6 Tabellen, 7 Abbildungen, 20 Diagramme) umfasst, ist in 2 Kapitel (inklusive Einleitung, Zusammenfassung) gegliedert. Die Masterarbeit enthält eine umfangreiche Bibliographie (64 Veröffentlichungen, darunter 23 auf Russisch und 41 auf Deutsch). Dabei hat sich Frau Krymova mit neuen und neuesten Forschungsarbeiten zu Ihrem Forschungsschwerpunkt bekannt gemacht. Die Arbeit ist übersichtlich strukturiert und optisch ansprechend. Die Einleitung dient der Einführung des Lesers in das Thema, vermittelt einen Überblick zum Thema, zur Zielsetzung, zur inhaltlichen Struktur und zum methodischen Ablauf der Arbeit. Nach einer Einleitung (3 Seiten) zur Thematik geht Frau Krymova im ersten Kapitel (29 Seiten) auf Begriffsdefinitionen ein. Im Theorieteil wird ein Überblick über die vorhandene Literatur zum Thema geschaffen. Dabei wird gezeigt, welchen Stellenwert die Fertigkeit Hören in den verschiedenen Methoden einnimmt bzw. eingenommen hat. Danach werden der Vorgang des Hörens und des Verstehens sowie seine Teilprozesse beschrieben. Weiters wird die Rolle des Hörverstehens beim Fremdsprachenerwerb hervorgehoben. Von Relevanz sind Verstehensprobleme, die während des Hörens entstehen können, Lernziele sowie unterschiedliche Hörstile. Im zweiten Teil ihrer Arbeit (33 Seiten) hat Frau Krymova eine fundierte Analyse durchgeführt. Im empirischen Teil wird die Analyse ausgewählter DaF-Lehrwerke und exemplarische Beispiele von selbtskonzipierten und erstellten Übungen zum Hörverstehen nach Sprachniveau vorgestellt. Diese Arbeit ist ein gutes Beispiel für eine theoretisch höchst interessante und praxisorientierte Studie im Themenfeld des DaF-Unterrichts. Die vorliegende Masterarbeit vermittelt insgesamt einen sehr guten Eindruck. Sie ist weitgehend frei von Interpunktions- und Rechtschreibfehlern. Der sprachliche Ausdruck ist einer Masterarbeit angemessen. Die verwendeten Quellen wurden richtig zitiert. Die Masterarbeit von Ekaterina Krymova entspricht dem Standard für Masterarbeiten am Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und kann mit einer sehr guten Note bewertet werden. Dozentin am Lehrstuhl für Deutsche Philologie Dr. phil. Irina J. Jesan 07.06.2023