Erstgutachten zur Masterarbeit Sprachliche Inszenierungen von deutschen und russischen Politiker/-innen in sozialen Medien: Ein diskurs- und kulturlinguistischer Ansatz von Kristina Ladygina Mit ihrer Masterarbeit „Sprachliche Inszenierungen von deutschen und russischen Politiker/-innen in sozialen Medien: Ein diskurs- und kulturlinguistischer Ansatz“ wendet sich Frau Ladygina einem neuen Thema der Mediaforschung zu. In der vorliegenden Arbeit befasst sie sich mit der diskurs- und kulturlinguistischen Analyse von Tweets deutscher und russischer Politiker (am Beispiel der Mikroblogging-Plattform Twitter). Im Fokus sind sprachliche Mittel der Inszenierung, die das Image von Politikerinnen und Politikern wirkungsvoll und positiv gestalten. Die Aktualität dieses Themas ist durch die Wichtigkeit und die zunehmende Rolle der modernen Online-Massenmedien auf die politische Willensbildung der BürgerInnen zurückzuführen. Derzeit erfreuen sich die sozialen Netzwerke großer Popularität. Ihr Einfluss auf alle Bereiche des Lebens ist nicht zu unterschätzen, deswegen widmen sich viele kulturlinguistische und diskurslinguistische Studien diesem Themenfeld Die vorliegende Masterarbeit, welche insgesamt 84 Seiten (49 Abbildungen, 2 Tabellen) umfasst, ist in 2 Kapitel (inklusive Einleitung, Zusammenfassung) gegliedert. Die Masterarbeit enthält eine umfangreiche Bibliographie (68 Veröffentlichungen, darunter 7 auf Russisch, 5 auf Englisch und 56 auf Deutsch). Dabei hat sich Frau Ladygina mit neuen und neuesten Forschungsarbeiten zu Ihrem Forschungsschwerpunkt bekannt gemacht. Die Arbeit ist übersichtlich strukturiert und optisch ansprechend. Die Einleitung dient der Einführung des Lesers in das Thema, vermittelt einen Überblick zum Thema, zur Zielsetzung, zur inhaltlichen Struktur und zum methodischen Ablauf der Arbeit. Nach einer ausführlichen Einleitung (5 Seiten) zur Thematik geht Frau Ladygina im ersten Kapitel (26 Seiten) auf Begriffsdefinitionen und die Bedeutung der internetbasierten Kommunikation im Kommunikationsbereich Politik ein. Dabei ist der Begriff Inszenierung von hoher Relevanz „Politische Sachverhalte wie Positionen oder Formulierungen hängen von der Inszenierung ab, weil sie nicht darstellbar sind. Dabei greifen die Politiker auf Skandale zu, um mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen“. Sie müssen dabei „strittige Sachverhalte positiv oder negativ darstellen, die eigenen Positionen argumentativ stützen, sich glaubwürdig präsentieren und gleichzeitig die gegnerischen Positionen argumentativ angreifen und den politischen Gegner abwerten.“ (S.30) Im zweiten Teil ihrer Arbeit (45 Seiten) hat Frau Ladygina eine fundierte Analyse durchgeführt. Das Beispielkorpus wird einer mehrschichtigen linguistischen Analyse unterzogen. In diesem Kapitel werden 47 Texteinheiten ausführlich analysiert, was die Authentizität der Forschungsergebnisse beweisen soll. Schließlich fasst Frau Ladygina die Ergebnisse ihrer Arbeit präzise zusammen und eröffnet einen Blick auf mögliche weitere Untersuchungen zu diesem Thema. Diese Arbeit ist ein gutes Beispiel für eine theoretisch höchst interessante und praxisorientierte Studie im Themenfeld der Mediaforschung sowie der politischen Kommunikation. Die vorliegende Masterarbeit vermittelt insgesamt einen sehr guten Eindruck. Sie ist weitgehend frei von Interpunktions- und Rechtschreibfehlern. Der sprachliche Ausdruck ist einer Masterarbeit angemessen. Die verwendeten Quellen wurden richtig zitiert. Die Masterarbeit von Frau Ladygina entspricht dem Standard für Masterarbeiten am Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und kann mit einer sehr guten Note bewertet werden. Dozentin am Lehrstuhl für Deutsche Philologie Dr. phil. Irina J. Jesan 07.06.2022