Erstgutachten zur Masterarbeit Internetkommentare zu Talkshows im deutschen Fernsehen: Eine diskurslinguistische Untersuchung von Kristina S. Itskar Mit Ihrer Masterarbeit Internetkommentare zu Talkshows im deutschen Fernsehen: Eine diskurslinguistische Untersuchung wendet sich Frau Itskar einem neuen Thema der Mediaforschung und der politischen Kommunikation zu. In Ihrer Untersuchung geht sie der Frage nach, wie Fernsehzuschauer die Inhalte politischer Diskussionssendungen via Twitter kommentieren. „[…] Überhaupt kann gesagt werden, dass das Internet, trotz aller schon erfolgten sprachwissenschaftlichen Forschung, weiterhin eine noch nicht ausreichend untersuchte textuelle Vielfalt bereithält, deren Analyse lohnenswert ist. Dabei ist Moss/Schweins zuzustimmen: „Wer sich für die Entwicklung der deutschen Sprache interessiert, darf das Internet nicht ignorieren.“ (2009, 170) Es bietet sich hier ein breites und interessante Erkenntnisse versprechendes Forschungsfeld.“ (Schweinfurth 2016, 20ff) Die vorliegende Masterarbeit, welche insgesamt 73 Seiten umfasst, ist in 2 Kapitel (inklusive Einleitung, Zusammenfassung) gegliedert und beinhaltet weiters ein Quellen- und ein Internetquellenverzeichnis. Die Masterarbeit enthält eine umfangreiche Bibliographie (66 Veröffentlichungen, darunter 57 auf Deutsch). Der Umfang der Masterarbeit entspricht den gestellten Anforderungen. Die Arbeit ist sehr klar aufgebaut. Die Einleitung dient der Einführung des Lesers in das Thema, vermittelt einen Überblick zum Thema, zur Zielsetzung, zur inhaltlichen Struktur und zum methodischen Ablauf der Arbeit. Dementsprechend befasst sich Frau Itskar im ersten Theoriekapitel mit der Charakterisierung der Twitter-Kommunikation. Dabei setzt sich die Autorin mit dem Phänomen Social TV auseinander. Frau Itskar wendet sich nicht nur den Inhalten und Funktionen der fernsehbegleitenden Twitterkommunikation zu, sondern unternimmt den Versuch, Tweets als ‚Kommunikationsform‘ jenseits der lapidaren Beschreibung von Twittern als „Microblogging“ zu analysieren (vgl. Holly 2011; Klemm/Michel 2014). Es muss hervorgehoben werden, dass sich Frau Itskar mit neuen und neuesten Forschungsarbeiten zu Ihrem Forschungsschwerpunkt bekannt gemacht hat. Im Rahmen der theoretischen Ausführungen wird unter anderem auf solche Fragen bzw. Begriffe eingegangen wie Multimodalität, Hate Speech, soziale Interaktion und politische Meinungsbildung. Im zweiten Kapitel nimmt Frau Itskar eine sorgfältige Analyse wichtiger öffentlich-politischer Debatten vor. Anhand der im ersten Kapitel herausgearbeiteten Kriterien bezüglich der internetbasierten Kommunikation werden die Tweets zu Polit-Talkshows aus diskurslinguistischer Sicht analysiert. Das Beispielkorpus besteht aus 2000 Tweets. In diesem Kapitel werden insgesamt 24 Texteinheiten ausführlich analysiert. Schließlich fasst Frau Itskar die Ergebnisse ihrer Arbeit prägnant zusammen und eröffnet einen Blick auf mögliche weitere Untersuchungen zu diesem Thema. Diese Arbeit ist ein gutes Beispiel für eine theoretisch höchst interessante und praxisorientierte Studie im Themenfeld der Mediaforschung sowie der politischen Meinungsbildung Die vorliegende Masterarbeit vermittelt insgesamt einen sehr guten Eindruck. Frau Itskar ist in der Lage, eigenständig eine komplexe Problemstellung zu behandeln. Die Arbeit ist übersichtlich strukturiert und optisch ansprechend. Sie ist weitgehend frei von Interpunktions- und Rechtschreibfehlern. Der sprachliche Ausdruck ist einer Masterarbeit angemessen. Die verwendeten Quellen wurden richtig zitiert. Die Masterarbeit von Frau Itskar entspricht dem Standard für Masterarbeiten am Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und kann mit einer sehr guten Note bewertet werden. Dozentin am Lehrstuhl für Deutsche Philologie Dr. phil. Irina J. Jesan 07.06.2022