Gutachten der wissenschaftlichen Betreuerin für die Masterarbeit «KULTURSPEZIFISCHE VORSTELLUNGEN VON DER MÄNNLICHKEIT IN DEN DEUTSCHEN UND RUSSISCHEN LINGUAKULTUREN» von Mikheenkowa Olga Wladimirowna Die vorliegende Masterarbeit von Fr. Mikheenkowa ist eine linguokultorologische Studie des Begriffs MÄNNLICHKEIT im Russischen und im Deutschen mit Schwerpunkt Stereotypisierung durch die Mediensprache. Das Material zur Studie lieferten die deutsche und die russische Ausgabe der Männerzeitschrift „GQ“ (Jahrgang 2015). Die Gesamtzahl der analysierten deutschen und russischen Beispiele umfasst den Umfang von 2300 Seiten, was die Authentizität der Forschungsergebnisse beweisen soll. Die Aktualität der Untersuchung wird durch die Forschung und die Elaboration neuer Kategorien im Rahmen der anthropozentrischen Linguokultorologie am Beispiel einer komparativen Analyse der modernen Vorstellungen über die Männlichkeit in der deutschen und der russischen Linguokultur bestimmt. Der Masterarbeit liegt die These zugrunde, dass die durch den „Männerdiskurs“ im Männermagazin GQ entwickelten Vorstellungen über die Männlichkeit zur Schaffung eines Idealbildes des modernen Mannes tendieren, was ein anschauliches Beispiel der Stereotypisierung durch die Mediensprache darstellt und die linguokulturell bedingen Unterschiede aufdecken lässt. Somit besteht das Ziel der Masterarbeit in der ausführlichen Untersuchung der erwähnten Unterschiede unter linguokulturellem Aspekt. Dem Ziel der Masterarbeit entsprechend werden lediglich linguistische und extralinguistische Komponenten der Wahrnehmung der Männlichkeit in den deutschen und russischen Linguokulturen, sowie der Prozess der Stereotypisierung der modernen Männergestalt untersucht, unter Anwendung der Methoden der Inhalts- und Schlüsselwörteranalyse (auch der Stichprobemethode, Auswahlmethode, der linguistischen Interpretation der Aussagen nach den Schlüsselwörtern, qualitativen Inhaltsanalyse sowie der deskriptiven Analyse), da, nach Meinung von Fr. Mikheenkowa, die Mediensprache eine bestimmte Wahrnehmung des Begriffes „Männlichkeit“ durch Gebrauch von für jeweilige Kultur relevanten Schlüsselwörtern und Gestalten schafft.. Die Masterarbeit ist logisch strukturiert: Im ersten Kapitel „Männlichkeit“ als Begriff in der symbolischen deutschen und russischen Gesellschaftskultur“ führt Fr. Mikheenkowa theoretische Grundlagen der Forschung an, und zwar die Grundsätze der Linguokultorologie, erklärt den Begriff Männlichkeit unter der soziolinguistischen und der linguokultorologischen Auffassung von Igor Kon, Sh. Bird, R. Connel und anderen Forschern und Forscherinnen, führt die Klassifikationen der Männlichkeitsarten, die für verschiedene (Linguo)kulturen typisch sind, herbei, betrachtet das Wesen der Stereotypisierung. Die Gesamtkonzeption des ersten Kapitels ist durch die linguokultorologische Perspektive der Stereotype über die Männlichkeit und deren verbalen Ausdruck zusammengefasst. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe „Massenmedien“, „Mediensprache“ behandelt, sowie verschiedene Ansätze der Medienlinguistik, die in der Masterarbeit angewandt werden, und die Ausgliederung der Medienbereiche. Im dritten Kapitel „Die komplexe linguokulturologische Analyse des Männermagazins GQ“ wird die komplexe, vielseitige empirische Analyse dargeboten. Der Schwerpunkt der Forschungsanalyse sind Schlüsselwörter (vgl. Nominationen der echte Mann, der richtige Mann, der wahre Mann etc., semantische Gruppen Aussehen, Charakterzüge, Alter etc.) und Inhalte aus beiden Ausgaben der Zeitschrift, die einen von Fr. Mikheenkowa erstellten Korpus bilden. Anhand des Korpus werden die von dem Magazin tradierten Vorstellungen über die Männlichkeit vielseitig betrachtet. Jedem Abschnitt der Masterarbeit folgt ein resümierendes Fazit, was der Forderung nach wissenschaftlicher Vorgehensweise mit dem „Resümee-Gebot“ entspricht. Im Fazit werden die Ergebnisse der Masterarbeit ausführlich angeführt. Die Zahl der Textabschnitte in der Masterarbeit, die mit den sonstigen nachweisbaren Quellen zusammenfallen, beträgt 2 % (geprüft durch Safe Assign, Black Board spbu.ru). Die zusammenfallenden Textabschnitte sind Titel diverser wissenschaftlicher Schriften, Standartklischees aus dem wissenschaftlichen Diskurs, verlinkte Materialien aus der GQ im Internet und haben keinen gesetzwidrigen Charakter. Die Masterarbeit von Fr. Mikheenkowa ist eine selbstständige, wissenschaftliche Studie, die eine Perspektive für weitere Forschungen auf dem Gebiet der komparativen Linguokultorologie darstellt. Die Masterarbeit «KULTURSPEZIFISCHE VORSTELLUNGEN VON DER MÄNNLICHKEIT IN DEN DEUTSCHEN UND RUSSISCHEN LINGUAKULTUREN» von Mikheenkowa Olga Wladimirowna entspricht den an Masterarbeiten am Lehrstuhl für die deutsche Philologie gestellten Forschungen, kann zum Examen zugelassen und hoch begutachtet werden. Dr. Kristina Waleriewna Manerowa Lehrstuhl für die deutsche Philologie Universität Sankt Petersburg 199034 St. Petersburg Universitetskaja Nabereschnaja, 11 Raum 192 (812)328-97-15 www.spbu.ru k.manerova@spbu.ru 20.05.2016