Gutachten der wissenschaftlichen Betreuerin für die Masterarbeit "Linguokulturelle Besonderheiten zeitgenössischer deutscher und russischer Märchen" von Anastasiia Igorevna Lopareva Die Masterarbeit von Frau Lopareva ist der vergleichenden linguokulturellen Analyse der deutschen und russischen Märchen gewidmet. Als Material der Forschung dienen 40 deutsche und 40 russische Zaubermärchen für Kinder, die von modernen Autoren in den letzten 15 Jahren geschrieben wurden. Das Material ist im linguokulturologischen Sinne von besonderem Interesse, weil es einerseits um alte Volkstraditionen geht, die den modernen Kunstmärchen zugrunde liegen, andererseits wird in den Märchen das moderne Leben und somit auch die nationale und transnationale Kultur widerspiegelt. Wie die Autorin schreibt „ist es sinnvoll, die zeitgenössischen Märchen zu erforschen, um die Denkweise und die Normen der Nation in der heutigen Zeit besser zu verstehen“. Bei der Arbeit konnte die Forscherin das Problem der Materialsuche und Materialauswahl erfolgreich lösen, indem sie einen mannigfaltigen Textkorpus gesammelt hat, anschließend es nach Thema und Zielgruppe begrenzt und entsprechende Zahl von Märchen in beiden Sprachen gefunden und analysiert hat. Frau Lopareva hat eine hohe Kompetenz in Erforschung von theoretischen Fragen gezeigt. Sie hat ausführlich den Begriff „Märchen“ untersucht und die wichtigsten Merkmale der Kunstmärchen im Vergleich zu den Volksmärchen herausgefunden. Sie beschäftigt sich weiterhin mit Klassifikationsfragen der Märchen, strukturalistischen und linguokulturologischen Grundlagen der Märchenforschung. Die gründliche Erarbeitung der theoretischen Erkenntnisse ermöglicht der Autorin der Masterarbeit eine fundierte Analyse des Forschungsmaterials durchzuführen. Die Märchentexte werden nach fünf inhaltlichen Aspekten untersucht, innerhalb von jedem Aspekt werden sprachliche Mittel, die linguokulturelle Information tragen, hervorgehoben und konsequent verglichen. Die Untersuchung zeichnet sich durch Originalität, Ausführlichkeit und Selbständigkeit aus. Bei Mehrdimensionalität der Analyse hat es der Forscherin gelungen, die Arbeit übersichtlich zu strukturieren. Die Arbeit von Anastasia Igorevna Lopareva entspricht dem Standard für Masterarbeiten am Lehrstuhl für Deutsche Philologie der staatlichen Universität Sankt Petersburg und kann positiv bewertet werden. Das ist eine selbständige Forschung (1% der formalen Textzusammenfällen), die zur Verteidigung zugelassen werden kann. 26.05.2016 Dr. Phil. L. Y. Slinina