Gutachten zur Masterarbeit von Zhizhileva Olga Alexandrovna Thema: „Besonderheiten des wissenschaftlichen Stils deutscher Grammatiken im kulturgeschichtlichen und sprachwissenschaftlichen Kontext Russlands des 18. Jahrhunderts“ «Специфика научного стиля немецких грамматик в историко-культурном и лингвистическом контексте России 18 века» Die vorliegende Abschlussarbeit ist einigen wesentlichen Struktur- und Stileigenschaften deutscher Grammatiken im kulturgeschichtlichen und sprachwissenschaftlichen Kontext Russlands im 18. Jahrhundert gewidmet. Diese Forschung ist in der Hinsicht aktuell, dass es sich hier um eine weitere kontrastive Forschung deutscher und russischer Grammatiken im wissenschaftlichen Diskurs des 18. Jahrhunderts handelt. Ein rascher Aufstieg der Wissenschaft in Europa im 18. Jahrhundert wurde nicht zuletzt durch wissenschaftliche Verhältnisse zwischen Deutschland und Russland bedingt. Das Ziel dieser Arbeit ist eine kulturgeschichtliche und soziolinguistische Analyse von drei deutschen Grammatiken hinsichtlich ihrer Struktur und verwendeter Termini. Als Untersuchungsmaterial dienten folgende in Deutschland und Russland verfasste Grammatiken: „Die Teutsche Grammatica“ (1730) von M. Schwanwitz, „Grundlegung einer deutschen Sprachkunst“ (1748) von J. Chr. Gottsched und „Готшедова немецкая грамматика» (1769) von I. M. Gretsch. Das Thema der Untersuchung wird in seiner Komplexität genügend erfasst, wie es aus der Struktur der Arbeit herauszulesen ist. Die Abschlussarbeit besteht aus Einleitung, zwei Kapiteln, Zusammenfassung, Bibliographie und zwei Anhängen. Im Literaturverzeichnis werden insgesamt 51 Titel vertreten. Die Masterarbeit enthält 60 Seiten. In der Einleitung werden das Thema, das Ziel und das Problemfeld der Forschung, das Untersuchungsmaterial sowie die allgemeine Struktur der Abschlussarbeit vorgestellt. Als allgemeines Forschungsobjekt gilt der wissenschaftliche Diskurs des 18. Jahrhunderts. Im ersten Kapitel befasst sich die Masterstudentin mit der kulturgeschichtlichen und soziolinguistischen Situation in Russland im 18. Jahrhundert und mit den Domänen des Deutschen als Fremdsprache im russischen Kulturraum. Es sei auch erwähnt, dass die Mehrheit der Unterrichtsquellen an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen in Russland aus den deutschsprachigen Lehrbüchern bestand. Außerdem ist in diesem Kapitel auch ein großer Abschnitt den Hauptmerkmalen des wissenschaftlichen Stils gewidmet, so wie Exaktheit, Eindeutigkeit, Neutralität, Objektivität usw. Im zweiten Kapitel beschäftigt sich Frau O. Zhizhileva mit den Lehrwerken für den Deutschunterricht sowie mit der Entstehungsgeschichte der Lehrbücher, die als Untersuchungsmaterial bestimmt wurden. Hier versucht die Masterkandidatin zu klären, auf welcher Grundlage und unter welchen Umständen diese Lehrwerke geschaffen wurden. Dabei werden die Struktur und die Terminologie von den untersuchten deutschen Grammatiken betrachtet und verglichen. Es stellte sich heraus, dass die Struktur und die Wahl der Begriffe, die Autoren für die Beschreibung grammatischer Phänomene benutzen, in den ausgewählten Büchern unterschiedlich sind. In der Zusammenfassung (Fazit) werden Ergebnisse der Forschung angegeben, hier wird auch eine abschließende Bewertung der gewonnenen Daten unternommen. Es wurde festgestellt, dass sich die Struktur und der Stil der untersuchten deutschen Lehrwerke von der Absicht und vom Ziel des Autors unmittelbar abhängen. Beim Vergleich der Lehrbücher von M. Schwanwitz, J. Chr. Gottsched und I. M. Gretsch lassen sich verschiedene Herangehensweisen an der Struktur und der Terminologie feststellen. Die Arbeit erfüllt die Anforderungen an eine korrekte äußere Form. Sie ist in einem angemessenen sprachlichen Stil verfasst. Die Masterarbeit von Olga Alexandrovna Zhizhileva ist eine selbständige Forschung. Der Umfang der Plagiate beträgt laut Blackboard-System 14%. Der Blackboard-Bericht verweist in diesem Fall überwiegend auf die korrekt eingeführten Zitate, Autorennamen, Titel von wissenschaftlichen Arbeiten und Standardformel des wissenschaftlichen Stils, was nicht widerrechtlich ist. Die vorliegende Arbeit entspricht den Hauptanforderungen, die für die Abschlussqualifikationsarbeiten am Lehrstuhl für deutsche Philologie der Philologischen Fakultät der Staatlichen Universität St. Petersburg gesetzt werden, und verdient eine positive Bewertung. Dr. phil. habil., Prof. Konstantin A. Filippov Professor am Lehrstuhl für Deutsche Philologie Staatliche Universität Sankt-Petersburg 02.06.2018